Autismustherapie: Individuell, wertschätzend und alltagsnah begleiten
- deanmeffert
- 18. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störung erleben die Welt oft anders – in ihrer Wahrnehmung, Kommunikation und im sozialen Miteinander. Diese Besonderheit bringt Herausforderungen mit sich, aber auch viele Stärken. In der Therapie geht es darum, diese Einzigartigkeit ernst zu nehmen, nicht zu bewerten, sondern zu verstehen und gezielt zu begleiten.

Doch was genau ist tiergestützte Achtsamkeit, und warum sind gerade Tiere ideale „Achtsamkeitspartner“? Wie genau funktioniert das, und wie kann man Achtsamkeit im Alltag durch tiergestützte Arbeit fördern?
1. Was verstehen wir unter Autismustherapie?
Unsere Autismustherapie basiert auf einer systemischen Grundhaltung. Das bedeutet: Wir betrachten Verhalten immer im Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld. Statt Defizite zu betonen, richten wir den Blick auf Ressourcen und Entwicklungspotenziale. Jedes Kind und jeder Jugendliche bringt eigene Erfahrungen, Fähigkeiten und Bedürfnisse mit und genau daran knüpfen wir an. Wir arbeiten sozialraumorientiert, was bedeutet, dass wir auch aufsuchend z.B. in der Schule oder der Kita Therapieeinheiten anbieten. Der tatsächliche Bedarf und die Gestaltung wird im Hilfeplangespräch festgehalten, welches mit dem zuständigen Kostenträger (in der Regel das für Sie zuständige Jugendamt) geführt wird.
2. Wie arbeiten wir?
Die Therapie findet in der Regel wöchentlich statt. Ein kontinuierlicher und strukturierter Therapieplan ist unabdingbar bei Autismus-Spektrum-Störung um Prozesse behutsam anzuleiten und in Gang zu setzten. Je nach Bedarf kann sie in unseren Räumlichkeiten in Köln Höhenhaus oder im sozialen Umfeld der Klient*innen stattfinden – zum Beispiel zu Hause oder in der Schule. Wir führen regelmässig Elterngespräche und stimmen unsere Arbeit eng mit dem Umfeld ab. In akuten Krisensituationen können wir kurzfristig intervenieren, um Stabilität zu schaffen.
Ein besonderes Merkmal unserer Arbeit ist die enge Verzahnung mit dem Alltag der Familien. Wir möchten nicht nur im Therapieraum Veränderungen anstoßen, sondern diese auch in das tägliche Leben übertragbar machen.
3. Welche Methoden kommen zum Einsatz?
Wir arbeiten mit verschiedenen wissenschaftlich fundierten Methoden, die individuell kombiniert werden, darunter unter anderem folgende Ansätze:
TEACCH: Unterstützt mit visuellen Strukturen beim Aufbau von Orientierung und Selbstständigkeit.
PECS: Ein Kommunikationssystem mit Bildkarten für nichtsprechende Kinder.
AIT (Aufmerksamkeits-Interaktions-Therapie): Fördert nichtsprachlichen Dialog und Entwicklungsschritte durch interaktive Prozesse.
Entspannungsverfahren wie Achtsamkeit oder autogenes Training helfen beim Stressabbau.
Kreative Methoden (z. B. Malen, Musik, Bewegung) bieten alternative Ausdrucksmöglichkeiten.
Affolter-Konzept: Fördert Wahrnehmung und Handlung durch gezielte, begleitete Erfahrungen im Alltag.
Darüber hinaus können kunstthreapeutische, tiergestützte, systemische oder andere Interventionsformen zum Einsatz kommen.
4. Welche Rolle spielen tiergestützte Interventionen?
Besonders stolz sind wir auf unser Angebot der tiergestützten Intervention. Hunde schaffen auf natürliche Weise Nähe, Vertrauen und Motivation. In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störung können sie Türen öffnen, wo Worte nicht ausreichen. Sie helfen beim Aufbau von Beziehungsfähigkeit, fördern Selbstwirksamkeit und stärken soziale Kompetenzen – ganz ohne Druck, aber mit viel Wirkung.
Die tiergestützte Arbeit erfolgt meist im Einzelsetting, kann aber auch in kleinen Gruppen stattfinden, wenn dies zur Entwicklung der Kinder passt. Festzuhalten ist aber auch, dass nicht jede Einheit mit Tier stattfinden kann. Dies ist bereits aus Tierschutzaspekten (Ruhe- und Erholungszeiten) nicht möglich. Tiergestützte Interventionen sind daher besonders wertvolle Einheiten, die wir bedarfsorientiert einsetzten.
5. Für wen ist unser Angebot geeignet?
Unser Angebot der Autismustherapie richtet sich an Kinder und Jugendliche mit einer Autismus-Spektrum-Störung, unabhängig von der Ausprägung. Auch begleitende Schwierigkeiten wie Ängste, Schulvermeidung oder Probleme in der Alltagsbewältigung werden berücksichtigt. Die Förderung ist eingebettet in die ambulante Jugendhilfe und erfolgt in enger Abstimmung mit dem Jugendamt, den Familien und weiteren Fachstellen.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist unser Angebot bereits beka nnt. Sie haben nach §5 SGB VIII ein Wunsch- und Wahlrecht bei der Beantragung einer entsprechenden Hilfe. Sie können den für Sie zuständigen Kostenträger daher gerne bitte sich an uns zu wenden.
6. Was ist das Besondere an unserem Ansatz?
Bei HuKu verbinden wir therapeutische Fachlichkeit mit einer alltagsnahen, lebensweltorientierten Perspektive. Wir arbeiten vernetzt, individuell und mit Blick auf das ganze System. Ob durch visuelle Strukturen oder kreative Methoden.
Wir schaffen Räume, in denen Entwicklung möglich wird!
7. Wie kann ich die Hilfe in Anspruch nehmen?
Kostenträger ist der in der Regel das für Sie zuständige Jugendamt. Dort können Sie einen Antrag afür Hilfen zur Erziehung oder Eingliederungshilfe stellen. Die Autismustherapie fällt dabei unter die Eingliederungshilfe. Nach §5 SGB VIII haben Sie ein Wunsch- und Wahlrecht für ihre Hilfe, bei der Sie unseren Träger als Wunsch angeben können. Das für Sie zuständige Jugendamt kann sich gerne mit uns in Verbindung setzten und unsere Konzepte anfordern.
Wenn noch Fragen offen sind, wenden Sie sich gerne mit Ihrer Anfrage direkt an uns! Gerne können Sie auch vorab anfragen, ob wir bei dem für Sie zuständigen Jugendamt vielleicht bereits bekannt sind.
Wir freuen uns darauf, dich und die Jugendlichen auf diesem Weg zu begleiten.
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